Böse

Böse, 2016
Lese-Insel
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Reservierungen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-7152-0720-9
Beteiligte Personen Schärer, Kathrin Wikipedia
Beteiligte Personen Pauli, Lorenz Wikipedia
Verlag Atlantis
Ort Zürich
Jahr 2016
Umfang [32] S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Lorenz Pauli und Kathrin Schärer
Illustrationsang überw. Ill.
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Heike Byn;
Schon mit dem Blick aufs Vorsatzpapier sind wir mitten auf dem Bauernhof. Gemütlich reden, kuscheln und lachen Ziege, Hund, Taube, Pferd, Katze und Schwein miteinander. Kathrin Schärer versteht es einmal mehr, den Ausdruck und die Mimik der Tiere so differenziert auszuarbeiten, dass wir allzu Menschliches im Animalischen entdecken und uns flugs auf das Parabelhafte der Geschichte einlassen. Ein ruhiges, flächiges Layout ohne viel Ablenkung und die einfärbigen Hintergründe für den Text lenken unsere Aufmerksamkeit auf die Details: Kennen wir das hinterlistige Grinsen der Ziege nicht von irgendwo her? Und haben wir nicht den treu-doofen wie einfältigen Blick des Hofhunds auch schon mal gesehen? Eine Seite später ziehen sich die ersten feinen Risse durchs ländliche Idyll. Während die Hoftiere chillen, sitzt da noch die die kleine Maus ganz alleine im Stroh und sucht nach Futter. Kein Trog. Nirgends. Keine Zeit für Späßchen, denen sich die anderen zunehmend grenzüberschreitend hingeben: Schließlich gilt es, sich beim Streichespielen zu übertreffen und die sonst gepflegte Nettigkeit fahren zu lassen.
Von Seite zu Seite steigert sich das Erzähltempo und damit der tierische Wettbewerb. Bis vor ahnungsvoll blutrot gefärbtem Hintergrund die Katze an der Reihe ist und sich näher und näher an die Maus heranschleicht. Der Hund schaut die Katze an. Der Hahn schaut die Katze an. Die Ziege schaut die Katze an. In ihren Augen spiegeln sich Entsetzen, Überraschung und Mitleid. Sie greifen nicht ein, sie schauen nur zu. Gaffer gibt es überall. Die Katze wird doch nicht? Doch wie groß ist die Überraschung, als ausgerechnet das als gutmütig belächelte Pferd auf die Maus tritt. Niemand lacht. Alle trollen sich. Wir LeserInnen halten den Atem an. Nicht möglich! Können wir uns so getäuscht haben? Doch dann fängt uns schnell das Happy End ab: Das Pferd wollte die Maus nur unter dem hohlen Huf vor der Katze verstecken!
Fesselnd geschrieben und dramaturgisch zugespitzt zieht Lorenz Paulis etwas andere Abenteuergeschichte vom Bauernhof kleine Kinder in ihren Bann. Ältere Leser erfassen die Metaebene und denken derart angeregt einmal mehr über die Grenzen zwischen Gut und Böse, lustig und gemein nach.

----
Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp);
Autor: Martina Koler;
Meistens oder fast immer sind die im neuen Bilderbuch des Erfolgsduos Lorenz Pauli und Kathrin Schärer agierenden Tiere lieb und brav. Aber schaut! Und zu schauen gibt es wahrlich wieder viel in diesem überaus gelungenen Bilderbuch. Hund, Ziege, Taube, Schweine, Pferd und Katze hecken einen Plan aus. Die Maus interessiert sich nicht dafür, sie ist auf Futtersuche. Wie wir am Buchende erfahren, soll sich jedes Tier eine liebste Gemeinheit der Welt ausdenken und diese den anderen vorführen. Der Hund macht den Anfang und erschreckt den nichtsahnenden Hahn, die Taube lässt ihren Taubendreck ausgerechnet auf des Bauern Hut fallen und auch den anderen Tieren ist keine Gemeinheit zu dumm. Durch eine Provokation lockt die Katze das Pferd aus der Reserve und alle Tiere halten den Atem an. Spannungsreich, mit feinstem Humor und vielen atemberaubenden Pointen erzählt Lorenz Pauli eine Geschichte rund um Gut und Böse und rührt dabei nicht nur an Kinderseelen. Die detailreichen, an Ausdrucksstärke nicht zu übertreffenden Tierbilder Kathrin Schärers zeigen die Protagonisten in voller Aktion oder auch nur staunend und abwartend und setzen diese gekonnt ins Szene. Ein Gesamtkunstwerk, das seinesgleichen sucht!

----
Quelle: STUBE (http://www.stube.at/);
Wir wissen: Das Böse ist immer und überall! Und es macht auch nicht vor der Tierwelt
Halt. Wie humorvoll man mit dem Thema umgehen kann, zeigt dieses Bilderbuch.
Kathrin Schärer versieht die Protagonist_innen mit einer liebevollen wie grotesken Mimik, sodass man diesen im Grunde jede Boshaftigkeit nachsieht. Lorenz Pauli setzt das Tückische gekonnt im Text um: "Ich bin ein braver Hund. Meistens oder fast immer." Das Spiel mit der Bösartigkeit wird von Schwein, Ziege, Taube und schließlich einer Katze erprobt und ordentlich ausgekostet. Als aber das Pferd auf die Maus tritt, sind alle fassungslos: Zum Glück handelt es sich aber doch nur um die liebste Gemeinheit der Welt.
*STUBE*