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Das Baumaterial "Buchstabe" wird zum Jonglierball möglicher Sprachwendungen und Sinnverschiebungen, eingetaucht in bunten, bildschöpferischen Variantenreichtum. (ab 8) (JE) Ein gnadenloses Gespann, diese Gerda Anger-Schmidt und Renate Habinger, ein atemberaubender Schlagabtausch kommt hier dem Florettfechten und Ringelreihen nah. Die Illustrationen tanzen aus den Textreihen und auf deren Nasenspitze herum, die Sprichwörter, Auszählreime und Wortspielereien fangen sie wieder ein und lachen mit ihnen im Kreis. Der Erzählrhythmus flattert zwischen Comics und Tapetenkritzeleien, Geschichten kuscheln in den Körpern der Katzen, Farbtupfer und Blumenwiese betten das Alphabet, das sich durch Ornamente und Strichmännchen schlängelt. Die Aufmerksamkeit lässt durch den ständigen Sprachwechsel nicht nach, denn die Einfachheit der Satzkonstruktionen bleibt immer bewahrt. Die Vielfalt für das Auge beugt zur bedachten Langsamkeit. Zudem wird eine literarische Erziehung zu Toleranz und Humor, Offenheit für Fremdes, Mitgefühl und Freundschaft, Liebe und Versöhnung temporeich transportiert. Die Reduktion auf den einzelnen Buchstaben, die Silbe und das Wort bleibt sichtbar erhalten und wird durch Wiederholungen hervorgehoben. Die Dynamik der Form und Farbe fördert den Genuss des neu erworbenen Wissens von allen Seiten. Zuvor völlig unbegabt, kreiert man plötzlich, nun von atemberaubendem Talent beseelt, selbst kleine Reime und Zeichnungen. Wahrnehmung und Lernfähigkeit werden mit voller Kraft in Anspruch genommen. Eine Schatzkiste der Fantasie. Sehr empfohlen. *bn* Claudia Hufnagel-Zenz |
